Implantate

Implantate, operativ eingesetzte künstliche Zahnwurzeln, sind als Grundlage für Zahnersatz aus der heutigen Zahnheilkunde nicht mehr weg zu denken.


Die zahnärztliche Implantologie hat in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung genommen. Immer mehr Patienten lassen sich künstliche Zahnwurzeln einpflanzen. Nachdem Implantate anfänglich als risikobehaftet apostrophiert waren, sind die Erfolgsquoten auch durch den Einsatz von sog. Augmentations-Methoden in den letzten Jahren ausgesprochen hoch. Wissenschaftlich anerkannte Implantations-Systeme können in 10-Jahresstudien auf Erfolge von über 95 % verweisen. Die Verlustrate in der Einheilphase – meist infolge von Abstoßungsreaktionen - liegt heute nur noch bei 2-4 % und kann aus meiner Sicht noch deutlich gesenkt werden, wenn vorher individuelle Verträglichkeitstests, z.B. mit EAV, durchgeführt werden.

 

Implantate bilden sowohl beim Einzelzahnersatz wie auch bei der Versorgung größerer Lücken sichere Pfeiler, auf denen Kronen oder Brücken festen Halt finden. Auch Patienten, die völlig zahnlos sind, kann mit Implantaten geholfen werden einen verbesserten Halt der Prothese zu erzielen. Grundbedingung für ein Implantat sind ausreichende Knochenqualität und –quantität sowie eine perfekte Mundhygiene. Die noch vorhandenen natürlichen Zähne werden zunächst vor der Implantation saniert. Zahnfleischerkrankungen müssen gleichfalls behandelt und ausgeheilt sein. Selbst im fortgeschrittenen Lebensalter stellt unter Beachtung der individuellen Material-Verträglichkeiten eine Implantatversorgung im allgemeinen kein erhöhtes Risiko dar. Rauchen und die Verwendung von sehr kurzen Implantaten (unter 10 mm) gelten als die größten Risikofaktoren für den dauerhaften Erhalt eines Implantates nach der Einheilphase. Eine Implantatbehandlung wird – unabhängig vom Implantatsystem – in mehreren Stufen durchgeführt.

 

Die Implantation selbst erfolgt unter örtlicher Betäubung und sterilen Bedingungen und wird von den meisten Patienten ähnlich empfunden wie das Ziehen eines Zahnes. Nach der Vorbehandlung des Implantatbettes im Kieferknochen wird das Implantat plaziert. Ist die Einheilphase (im Unterkiefer 3 Monate; im Oberkiefer 6 Monate) abgeschlossen, ist das Implantat fest mit dem Knochen verwachsen. In einem zweiten, kleineren Eingriff muss danach der Zugang zum Implantat wieder eröffnet werden, um dann für die endgültige prothetische Versorgung zur Verfügung zu stehen. Bei besonderen anatomischen Bedingungen sind im Zuge der Implantation zusätzlich sog. Augmentations-Methoden erforderlich. So kann es notwendig sein, Knochendefekte aufzubauen oder aufzufüllen, indem transplantierter Knochen oder „Knochenersatzmaterial“ die Defekte auffüllt und eine abdeckende Membran die Einheilung von Implantat und Defektmaterial gewährleistet.

 

Die von uns verwandten Implantate sind Titan-Implantate mit spezieller Oberflächenbehandlung, die einen festen Knochenverbund gewährleisten. Titan gilt als das biokompatibelste Metall, das zur Zeit existiert. Dennoch finden sich auch Patienten, die kein Titan vertragen. Glücklicherweise sind dies wenige, aber dennoch empfiehlt sich – allein unter dem Gesichtspunkt der Kosten – vor der Behandlung einen Verträglichkeitstest für die geplanten Implantate und alle im Zuge der Implantation zusätzlich anfallenden Materialien mit der EAV (oder Kinesiologie) vorzunehmen.